So funktioniert die Komposttoilette

Unsere Komposttoilette ist ein einfach zu benutzendes, geruchloses, sauberes und umweltfreundliches System.

Viele Stunden der Auswertung von neuen Forschungen, eigene Experimente, Beobachtungen sowie mehrjährige Tests flossen in dessen aktuelle Konstruktion ein. Diese ermöglicht nun eine zügige Zersetzung der Biomasse in einem einzigen Prozeß. Dieser verläuft autonom in mehreren Schritten und wird durch die gleichzeitige Kompostierung von Garten- und Küchenabfällen unterstützt.

Die Erfahrungen der Zukunfts-Designer mit Low-Tech-Lösungen bilden hier mit dem wissenschaftlich anspruchsvollen ökologischen Anliegen der Fäkalienkompostierung eine Einheit.

Das Kompostklo ist einfach auf dem Boden zu installieren und es ist kein zusätzlicher Platz für den Kompost erforderlich. Die Flüssigkeiten und Biomassen fermentieren und kompostieren ohne weiteres Zutun innerhalb des Bioreaktors. Die Entnahme der Komposterde oder der Terra Preta aus der verschließbaren, rückseitig angeordneten Spenderöffnung ist einfach und sauber.

Bei unserem Komposttoilettensystem hat die Biomasse ausreichend Zeit zur Umsetzung. Es ist daher kein Nachkompostieren erforderlich. Achten Sie nur darauf, den Kompost / Terra-Preta möglichst lange im Bioreaktor reifen zu lassen.

Sowohl die flüssigen als auch die festen Stoffe werden unter Zugabe von äußerst preiswerten chemiefreien Komponenten biologisch abgebaut. In räumlicher Einheit kann zeitlich parallel Terra-Preta Dauerhumus oder Komposterde aufgebaut werden. Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Dynamik der Kompostierung ab, lebt jedoch mit zunehmenden Temperaturen selbstständig wieder auf. Nach einem Jahr schrumpft die Biomasse auf ca. 35% der Ausgangsmenge. Die Auslegung des Bioreaktorraumes mit einer Kapazität von 450 L schafft die nötigen Kapazitäten für eine Mehrpersonennutzung auch im Winter. Das große Reaktorvolumen begünstigt durch eine höhere Wärmeentwicklung die Umsetzung der Biomasse.

Bei diesem echten Komposttoilettensystem wird ohne vorherige Urinabtrennung die aus der Kompostmasse austretende Wasser verdunstet und mittels stromloser Entlüftung abgesaugt. Eine durch Luftdruck- und Temperaturunterschiede betriebene Be- und Entlüftung führt zu einer optimierten Kompostierung, einem geruchfreien Toilettenhäuschen und zur Verdunstung überschüssiger Flüssigkeitsmengen. Riecht garantiert nicht – das zuzugebende Einstreumaterial verhindert jegliche unangenehme Gerüche!

Es entsteht keine Geruchsbelastung und kein überschüssiges Sickerwasser.

Eine gewisse Kompostfeuchte ist jedoch notwendig für die biologischen Prozesse. Durch die Zufuhr von Sauerstoff mittels einer Bioreaktorkernlüftung wird der aerobe Kompostierungsprozess verbessert.

Ein wartungsfreier Behälter am Boden des Bioreaktors puffert Belastungsspitzen der Komposttoilette ab, indem er ein Zuviel an Flüssigkeit auffängt. Dieser Flüssigkeitsauffangbehälter enthält in verschiedenen Schichten biologisch aktive Pflanzenkohle sowie einen Ansatz aus fermentreicher Biomasse, welche in Ihrer Konsistenz mit Bokashi und Silage vergleichbar ist.

Die zwischengespeicherten flüssigen Ausscheidungen werden teilweise mit aktiven Stoffwechselprodukten und effektiven Mikroorganismen aus diesem anaeroben Fermentationsprozess vermischt und bei Bedarf kapillar in jene inneren Bereiche des Kompostgutes transportiert, in welchen tendenziell höhere Temperaturen und Feuchtemangel bestehen. So reguliert sich eine günstige Kompostfeuchte selbsttätig und ein Ausschwemmen von pathogenen Keimen aus frischen Ausscheidungen in das Erdreich oder ins Grundwasser wird verhindert.

Gerade dieser Ausschwemmschutz spricht für unsere Komposttoiletten als Ersatz für die derzeit in Wasserschutzgebieten verbotenen Plumpsklos, Gartentoiletten oder Trockentoiletten.

Als Toiletteneinstreu eignet sich kohlenstoffhaltiges (holzhaltiges) Material aus Rindenschrot, Sägespänen, Heu oder Hobelspänen. Auch trockene Erde, Komposterde, Häckselmaterial oder Blumenerde sind möglich. Hier ist eine geringe Körnung sowie eine Variation der Einstreu mit zerkleinertem Heckenschnitt, Laub, Küchenabfällen oder Grün- und Rasenschnitt optimal. Auch unbelastetes Papier sowie alle kompostierbaren Gartenabfälle können zerkleinert hinzugegeben werden. Diese bieten auch für den Einsatz von echten Kompostwürmern eine ideale Grundlage.

Sind keine geeigneten Einstreumaterialien vorhanden, entstehen nur sehr geringe Betriebskosten für die Beschaffung der schadstoffreien Einstreu z.B. aus dem Baumarkt, wie z. B. für Tiereinstreu aus Hobelspänen (ab ca. 0,02€/L), aus Sägespänen, Strohhäcksel, Hanfschäben usw.

Soll anstelle von Komposterde eine Terra-Preta Erde entstehen, so können Sie feinkörnige Holz- oder Pflanzenkohle zugeben. Diese wird während der Stoffumsetzung besiedelt und damit biologisch aktiv.

Das Wirkprinzip der Komposttoilette ist ganz natürlich und für den Betrieb wird weder Wasser noch Elektrizität benötigt. Die Komposttoilette wird sowohl von Hand als auch mit Energie von Naturstrom hergestellt.

Auch bei der Auswahl des Toilettensitzes haben wir auf die Umweltbilanz geachtet. Es handelt sich um einen bequemen Thermositz mit langer Lebensdauer, bietet einen angenehmen Sitzkomfort und fühlt sich selbst im Winter wie beheizt an. Der Sitz ist fertig montiert und bietet Komfort und eine ansprechende Optik.

Der Sitz ist feuchtigkeitsabweisend, nahezu unzerbrechlich und nimmt keine Feuchtigkeit auf. Die Unterseite des Sitzringes ist ggf. ebenfalls einfach zu reinigen. Für die Reinigung können gewöhnliche Haushaltsreiniger verwendet werden. Details siehe unten unter Umweltbilanz.