- Warum sollte ich eine Komposttoilette benutzen?
- Wann und Wie soll die Komposttoilette entleert werden?
- Wie ist es um die Hygiene / Krankheitserreger bestellt?
- Wie reinige ich die Komposttoilette?
- Keine Urinabtrennung?
- Ist Vermicomposting / eine Kompostierung mit Kompostwürmern möglich?
- Gehören Fäkalien nicht in die Kläranlage?
- Brauche ich eine Baugenehmigung für ein Kompostklo?
- Was sind die Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen für Komposttoiletten?
- Stinkt die Komposttoilette nicht?
- Wie lange dauert es bevor ich den Kompost verwenden kann?
- Wofür verwende ich meinen Kompost / Terra Preta?
- Wie wird die Komposttoilette geliefert?
- Was muss ich für die Montage tun?
- Benötigen die Toiletten kein Fundament?
- Sind die Sanitärgebäude mit Licht versorgt?
Warum sollte ich eine Komposttoilette benutzen?
Komposttoiletten sind einfach zu bedienen, umweltfreundlich und produzieren nährstoffreichen, nutzbaren Kompost. Sie benötigen kein Wasser oder Strom, erzeugen kein Abwasser und können daher fast überall aufgestellt werden. Ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Nährstoffen, Wasser und Energie spart Kosten und schont die Umwelt.
Wann und Wie soll die Komposttoilette entleert werden?
Entnahme der Terra Preta / Komposterde aus dem Bioreaktor
Die Entleerung der Erde aus der Komposttoilette ist denkbar einfach. Durch die Klappe auf der Rückseite entnehmen Sie möglichst nur einen kleinen Teil der Komposterde oder der Terra Preta Erde aus dem Bioreaktor. Diese sollte in jedem Falle bereits zu Kompost ausgereift ist. Belassen Sie unvollständig kompostierte Biomasse im Bioreaktor.
Im ersten Betriebsjahr lassen Sie sich den Bioreaktor ganz füllen, ohne Erden zu entnehmen. Jetzt beginnt sich ein optimales biologisches Gleichgewicht im Kompost zu entwickeln. Nachdem sich der Rotteprozess eingefahren hat, reifen die Biomassen in 8-12 Wochen zu frischem Kompost und nach 12 – 24 Monaten stellt sich die Kompostgare ein. Als Faustregel gilt: lassen sie Kompost und Terra Preta solange wie möglich im Bioreaktor reifen. Hierdurch werden möglicherweise eingetragene Pathogene schneller abgebaut. Es gibt kein Mindesthaltbarkeitsdatum für den Kompost. Er könnte auch mehrere Jahre im Bioreaktor verbleiben. Es ist auch unerheblich, in welchem Zeitraum der Behälter gefüllt wird.
Die für die Stoffumsetzung zuständigen Mikroorganismen arbeiten optimal, wenn Sie nur soviel Kompost / Terra Preta entnehmen, daß der Bioreaktor stets weitestgehend gefüllt bleibt. Dies garantiert günstige Feuchte- und Temperaturverhältnisse sowie die nötige ökologische Vielfalt für eine maximale mikrobiologische Aktivität.
Wie ist es um die Hygiene / Krankheitserreger bestellt?
Im Gegensatz zum Urin sind die Fäzes mit vielen Mikroorganismen wie Darmbakterien und auch Krankheitskeimen besiedelt. Fäzes sind daher hygienisch bedenklich und müssen unbedingt vor der Verwendung als Dünger ein Jahr kompostiert werden – optimalerweise zusammen mit Garten- und Küchenabfall. Im Bioreaktor findet ein mehrphasiger Biomasseabbau, -umsetzung und -aufbau statt. Hierbei können Temperaturen zwischen 40 bis 70°C entstehen. Potentiell ansteckende und krankheitserregende Mikroorganismen in der Biomasse werden im Verlauf der Kompostierung von Bakterien und anderen Organismen sowie durch die entstehenden Temperaturen im Inneren des Bioreaktors vernichtet.
Auch unter mesophilen Temperaturbedingungen (20-40 °C) wird durch fachgerechte Kompostierung i.d.R. eine weitgehende Hygienisierung von Fäkalkompost erreicht.
Diese Feststellung entspricht der Tatsache, dass in der vorliegenden Literatur – selbst von Seiten der Skeptiker – kein einziger Fall aufgeführt wird, in dem ein Zusammenhang zwischen einer Erkrankung und dem Umgang mit bzw. dem Einsatz von Fäkalkompost auch nur vermutet wurde. Dies muss in Anbetracht des vieltausendfachen Einsatzes von Komposttoiletten als wesentliches Argument für deren weitestgehende hygienische Unbedenklichkeit gewertet werden – die Einhaltung einfacher Regeln der Hygiene vorausgesetzt.
Für die offensichtlich stattfindende Hygienisierung unter mesophilen Temperaturbedingungen ist augenscheinlich nicht eine thermophile Phase verantwortlich, sondern das Zusammenspiel mehrerer anderer Faktoren über längere Zeiträume von mindestens einem Jahr, beispielsweise:
- zeitweise hoher pH-Wert
- UV-Lichteinwirkung
- Inaktivierung von Pathogenen durch mikrobielle Antagonisten
- Anwesenheit von Ammoniak und hoher Salzgehalt (aus Urin)
- …
(Studie “ABWASSERVERMEIDUNG UND -ENTSORGUNG IN KLEINGÄRTEN” Dr. Meister, Dr. Steininger, Voigt, Winkler – Unabhängiges Institut für Umweltfragen 2004 ,Auftraggeber: Stadt Halle)
Bei basischen pH-Werten über 9 werden die meisten pathogenen Stoffe während einer Verweildauer von ca. einem halben Jahr eliminiert. Höhere pH-Werte können diese Mindestverweildauer noch reduzieren. So ist beispielsweise bei einem pH-Wert über 12,5 zusammen mit Temperaturen von 55 bis 70 °C nur eine Verweildauer von 2 Stunden nötig. Die pH-Wert-Erhöhung kann durch Zugabe von Holzasche oder wie bei unserem Verfahren durch Urin erzielt werden.
So werden evtl. enthaltene pathogene Krankheitskeime abgetötet. Auch Hormon- und Medikamentenrückstände werden bei langen Aufenthaltszeiten im Bioreaktor der Komposttoilette durch die aktive Mikrobiologie gut abgebaut.
An der Oberfläche kann sich bei seltener Benutzung ein weißes Myzel bilden. Diese Strahlpilze oder Aktinomyzeten sind als Kompostpilze wichtig für die Biologie im Bioreaktor. Es sind keine Schimmelpilze, sie sind geruchlos und sondern keine Schimmelpilzsporen ab.
Es gibt keine berechtigten hygienischen Bedenken gegen eine sachgerecht betriebene Komposttoilette. Die gesetzliche Vorgabe – eine Seuchengefahr muss ausgeschlossen sein – ist bei normaler Benutzung der Komposttoilette selbstverständlich gegeben.
Auch ist bei unseren Komposttoiletten im Gegensatz zu anderen Systemen jeder Kontakt mit Fäkalien unterbunden.
Wie reinige ich die Komposttoilette?
Der Sitz der Komposttoilette ist abnehmbar und kann mit Haushaltsreinigern gesäubert werden. Er ist auch kompatibel für die Reinigung mit Desinfektionsmitteln, Warmwasser und Nassdampf bei einer Temperatur bis 110°C. Ebenso können Sie die Sitzebene reinigen, sollte dies notwendig sein. Der Bioreaktor muss Innen nicht gereinigt werden.
Keine Urinabtrennung?
Viele Komposttoilettenkonzepte sehen schon bei der Toilettenbenutzung die Trennung von Fäzes und Urin vor. Der Grund ist die Furcht vor der Umsetzung von Harnstoff in Ammoniak und die damit verbundenen Geruchsbelästigungen. Bei dem von uns angewandten und wohlerprobten Verfahren wird der Urin mit holzartigen, kohlenstoffreichen Stoffen wie Hobelspänen, Sägespänen, Stroh, Rindenmulch oder Laub gebunden und der Kompostierung zugeführt.
Urin enthält den größten Anteil der Nährstoffe, die wir ausscheiden (insbesondere Stickstoff). Die hervorragende Düngerqualität des Urins ist unerlässlich für eine ausgewogene Nährstoffverteilung in der Komposterde. Denn ca. 4/5 aller düngerartigen Substanzen wie Spurenelemente, Magnesium, Stickstoff, Phosphor oder Kalium – welche der Mensch ausscheidet – finden sich im Urin in einer idealen Zusammensetzung. Zudem führt die Urinzugabe über die pH-Wert-Erhöhung (s.o.) die Kompostierung in einen alkalischeren Bereich, was den Prozess beschleunigt und Geruchsbildung noch weiter reduziert.
Die Angst vor der Auswaschung pathogener Keime in den Erdboden ist bei unserem System ebenfalls unbegründet, da für Lastspitzen ein Flüssigkeitsauffangbehälter vorgesehen ist. Dieser puffert großzügig ggf. überproportional anfallende Flüssigkeitsmengen ab und gibt sie bei Bedarf an die Biomasse ab.
Also kein Gestank, keine Fäulnis, dafür die ganze Nährstoffpalette gut umgesetzt im Kompostgut oder Ihrer Terra Preta – und das bei einem Sitzkomfort wie auf einem WC.
Ist Vermicomposting / eine Kompostierung mit Kompostwürmern möglich?
Ist sehr gut möglich. Wurmkompost ist sozusagen das High-End der Kompost- und Terra-Preta-Erzeugung, verkürzt die Zeit bis zum reifen Kompost um 50% und lässt sich leicht herstellen. Idealerweise wandern aus der Erde Kompostwürmer in den Kompost / Terra-Preta-Ansatz ein und beschleunigen den Vererdungsprozess zusätzlich. Verwechseln Sie diese nicht mit Regenwürmern! Sie können die roten Kompostwürmer auch erwerben oder aus abgelagertem Mist oder Kompost sammeln.
Kompostwürmer durchmischen das Substrat und sorgen mit ihrem Stoffwechsel für den schnelleren biochemischen Abbau der Biomasse. Im Darm der Kompostwürmer bilden sich Organo-Mineral-Komplexe, die eine sehr hohe Nährstoffspeicherfähigkeit besitzen. Optimale Bedingungen für Kompostwürmer: 25-35°C, 65 bis 80 % Substratfeuchte und eine Wurmmasse von etwa 2,2 kg/m².
Nach bisherigen Erkenntnissen erfolgt durch Vermicomposting kein Nachwachsen von Pathogenen. Es wurde jedoch auch keine vollständige Hygienisierung bewiesen. Die Inaktivierung von Bakterien erfolgt beim Vermicomposting durch einen niedrigeren pH Wert, der durch die Säureproduktion auf ca. 4 abnimmt.
Halten Sie den Bioreaktor immer leicht feucht – ist der Kompost zu trocken oder zu sauer siedeln sich Ameisen an. Bei zu großer Nässe sind die Kompostwürmer blass und aufgedunsen. Regulieren kann man mit Sägemehl und Pappe oder mit der Gießkanne. Wurmkompost ist fertig, wenn er nicht zu feucht, krümelig, locker und erdig riechend ist.
Regenwürmer scheiden mehr alkalische Elemente aus als sie aufnehmen. Dieser Beitrag der Regenwürmer mag eine Teilantwort auf die Frage bieten, warum in gesunden, lockeren, eher neutralen Böden oder Testflächen manchmal weniger Würmer zu finden sind als in den leicht säuerlichen Parzellen: gesunde Böden brauchen die zusätzlichen alkalischen Substanzen nicht – und deshalb auch die Regenwürmer nicht so dringend.
Neben der biochemischen Zersetzung des organischen Materials im Verdauungstrakt tragen Kompostwürmer durch mechanische Prozesse zu einer besseren Bodenqualität bei. Zum Einen sorgt der Kompostwurm für die Vermischung und Zerkleinerung der Biomasse, zum Anderen lässt er durch die Lockerung der Biomasse aerobe Bedingungen entstehen. So werden Fäulnis verhindert und andere aerobe Mikroorganismen unterstützt, welche auch für die Umsetzung der organischen Substanz zuständig sind.
Entgegen der verbreiteten Meinung überlebt ein Wurm eine Teilung im Allgemeinen nicht! Würmer schlafen nie, haben 5 Herzen, 6 Nieren und keine Lunge. Lassen Sie die Kraft der 5 Herzen in Ihrem Kompost / Terra Preta wirken!
Gehören Fäkalien nicht in die Kläranlage?
In vielen Gesellschaften hat der Mensch den Nährstoffkreislauf seines lokalen Ökosystems unterbrochen. Mit Urin und Fäzes werden Nährstoffe unter hohem Kosten- und Energieaufwand in Kläranlagen und dann in Gewässer geleitet. Der Transport erfolgt mittels aufbereitetem Trinkwasser. Um Toilettenabfälle zu transportieren werden in den Industrienationen durch die Toilettenspülung ca. 15000 Liter Trinkwasser pro Person und Jahr verunreinigt.
Die Wassertoilette war durchaus die Rettung der Städte vor Seuchengefahren, hat allerdings neue Probleme geschaffen. Auch moderne Klärwerke können das Wasser nicht wieder so rein wie vor der Kontamination mit Fäkalien machen. Grundwasser und Trinkwasser werden mit Hormonen, Giften und Krankheitskeimen kontaminiert.
Naturkreisläufe werden aus dem Gleichgewicht gebracht. Fäzes und Urin enthalten mit Stickstoff und Phosphor wichtige Nährstoffe. Im Oberflächenwasser fördern diese aber Algenwuchs und werden zur Bedrohung für Organismen. Zudem finden Krankheitskeime aus den Fäkalien wie Coli-Bakterien, Salmonellen, Viren und Würmer im Abwasser ideale Bedingungen und werden auch in den Klärwerken nicht restlos neutralisiert.
Die Komposttoilette zeichnet sich durch die konsequente Vermeidung von Abwasser aus.
Damit fallen sowohl die Möglichkeit einer unsachgemäßen Entsorgung von Abwasser als auch die Notwendigkeit einer stets aufwändigen Abwasserentsorgung und -behandlung aus.
(Studie “ABWASSERVERMEIDUNG UND -ENTSORGUNG IN KLEINGÄRTEN” Dr. Meister, Dr. Steininger, Voigt, Winkler – Unabhängiges Institut für Umweltfragen 2004, Auftraggeber: Stadt Halle)
Gleichzeitig fehlen Nährstoffe im Boden und es werden mit künstlichem Dünger auch hochgiftige Schwermetalle wie Uran auf die Felder ausgebracht. Auch gehen jedes Jahr durch Bodenerosion Nährstoffe verloren. Laut Glada Report 5 / 2008 (Global Assessment of Land Degradation and Improvement) ist bereits ein Viertel der globalen Landmasse allein im Zeitraum von 1981-2003 degradiert (Grefe, 2009). Hinzu kommt die lange Regenerations-Zeit der Böden. Es dauert ungefähr 500 Jahre um die für den Ackerbau wichtige oberste Bodenschicht von 25 mm zu erneuern (Pimental & Sparks, 2000).
Brauche ich eine Baugenehmigung für ein Kompostklo?
Baugenehmigungen sind für Komposttoiletten im Allgemeinen nicht nötig! Soweit uns bekannt ist, hat keiner unserer Kunden jemals irgendwelche Baugenehmigungen benötigt. Unsere Komposttoiletten erfordern wegen der Größe ihrer Struktur (meist wird sich auf die Kubikmeter umbauten Raumes bezogen) keine Baugenehmigung und fallen unter die sogenannten Genehmigungsfreien Bauvorhaben. Wenn Sie unsicher sind, ist es jedoch am Besten mit Ihrem örtlichen Planungsbehörde zu sprechen.
Vorbehaltlich Irrtum und Änderungen sind also Kompostoiletten in Baden Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen aus der Sicht der Baubehörden genehmigungsfrei.
Was sind die Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen für Komposttoiletten?
Komposttoiletten sind ökologisch und ökonomisch besonders sinnvoll, da der Stoffkreislauf schon auf lokaler Ebene geschlossen bleibt. Die Umweltbehörden beschäftigen sich mit der Verhütung von möglichen Verunreinigungen von Gewässern, Luft und Boden und der Verbringung potenziell gefährlicher Abfälle. Wenn Sie Ihre privaten Hinterlassenschaften vor Ort selbst Erfassen und Verarbeiten, dann sollte es keine Gesundheits- und Sicherheitsbedenken bezüglich des Einsatzes unseres Komposttoilettensystems geben.
Hier ein allgemeiner Überblick der aktuellen Gesetzeslage. Für Neuigkeiten, Ergänzungen, Hinweise und Kritik bin ich dankbar:
Nach wie vor ist der Einsatz von Komposttoiletten empfohlen aber bundesweit nicht einheitlich geregelt. In vielen Ländern sind jedoch klassische Plumpsklos, Sickergruben oder Chemietoiletten verboten.
Grundsätzlich ist daher der Einsatz insbesondere von Komposttoiletten von Seiten der informierten Verwaltung her erwünscht.
Kleingartenverbände regeln in Ihrer Gartenordnung u. U. die Entsorgung von Fäkalien und Abwasser extra. Wenn sie also eine unserer Komposttoiletten in Ihrem Kleingarten aufstellen wollen, fragen Sie am besten bei Ihrem Gartenverband an. In vielen Gemeinden werden Komposttoiletten für Kleingärten vorgeschrieben.
Weiterhin gibt es von Seiten der Behörden keine eindeutige wasserrechtliche Verfahrensweise. Eine allgemein gültige Aussage kann daher nicht gegeben werden. Jede Kommune hat eigene Vorschriften. Interessierte und informierte Mitarbeiter der Verwaltung empfehlen Komposttoiletten als Stand der Technik ohne besondere Auflagen, während andere möglicherweise ein Genehmigungsverfahren wünschen.
Gelegentlich kann man auf behördliche Vorbehalte treffen, da bei einigen Komposttoilettensystemen – im Gegensatz zu unserem System – biologisch belastetes Sickerwasser entsteht, welches über einen vorgesehenen Ablauf im Auffangbehälter das Grundwasser gefährden könne. Unser Komposttoilettensystem funktioniert hier anders und entspricht dem Stand der Technik, da keine Geruchsbelastung und kein überschüssiges Sickerwasser entsteht.
Dies erreicht unser System durch den Einsatz eines Flüssigkeitspuffers am Boden des Bioreaktors, der Belastungsspitzen der Komposttoilette auffängt. Der zwischengespeicherte Urin wird zurückgehalten und bei Bedarf kapillar in die inneren Bereiche des Kompostgutes transportiert, in welchen höhere Temperaturen und Feuchtemangel bestehen. Weiterhin entnimmt eine mittels Gegenstromrohr belüftete(!) Kernlüftung über den Entlüftungsabzug permanent Feuchtigkeit aus dem Kompostgut im Bioreaktor. So reguliert sich eine günstige Kompostfeuchte selbsttätig und ein Auschwemmen von pathogenen Keimen aus frischen Ausscheidungen in das Erdreich oder ins Grundwasser wird nachhaltig verhindert. Gerade dieser Umstand spricht für unsere Komposttoiletten als Ersatz für die derzeit in Wasserschutzgebieten verbotenen Plumpsklos, Gartentoiletten oder Trockentoiletten.
Im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes können Sie alle anfallenden Hinterlassenschaften als Wertstoffe sammeln. Zum Abwasser werden sie, wenn sie verklappt oder in ein Abwassersystem eingebracht werden.
Bei unseren Komposttoiletten ist die Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis durch das Umweltamt daher im Allgemeinen nicht erforderlich, da kein Kontakt zwischen Kompost und Grundwasser / Gewässern entsteht. Im Zweifel hilft Ihnen ein Anruf weiter. Gegebenenfalls informieren wir gerne die für Sie zuständige Administration über die Details.
Wenn Ihre Komposttoilette auf öffentlichem Gelände oder in einem Besucherzentrum stehen soll, dann können Sie sich bei Ihrer lokalen Umweltbehörde vergewissern, was ihre Richtlinien sind.
Stinkt die Komposttoilette nicht?
Nein. Wir hatten noch nie ein negatives Feedback wegen stinkender Toiletten.
Wenn der Kompostierungsprozess gut funktioniert, sollte es überhaupt keine unangenehme Gerüche geben. Wenn überhaupt riecht es im Bioreaktor dezent nach Waldboden.
Da Sie nach jedem Gebrauch immer ausreichend Einstreu zugeben, kann eine anaerobe Fäulnis gar nicht erst entstehen. Einstreu absorbiert Flüssigkeit und ermöglicht das Eindringen von Sauerstoff in die Biomasse. Nur der aerobe Abbau der Biomasse produziert keine Gerüche und recycelt Nitrate, Phosphate und Sulfate (alle sehr nützlich) in wertvollen Dünger.
Nur ein Mangel an Einstreu und Sauerstoff kann zu anaerober Zersetzung führen wobei Methan, Schwefelwasserstoff und Ammoniak (stinken und sind nicht sehr nützlich) entstehen. Sollte die Komposttoilette nach längerer, unsachgemäßer Benutzung durch unbedarfte Laien anfangen unangenehm zu riechen, steuern Sie einem zu sauren Milieu im Bioreaktor mit einer geringen Gabe von z.B. Steinmehl oder Holzasche oder einer Schicht Rinden- oder Holzhäcksel, Säge- oder Hobelspänen, entgegen. Das wirkt sofort.
Die Kompostbiologie (Würmer, Insekten, Bakterien, Pilze), die die Biomasse in Kompost bricht, benötigt die richtigen Voraussetzungen um zu gedeihen: Luft, Nahrung, Wasser und eine ausgewogene Ernährung von Kohlenstoff und Stickstoff. Bei zu viel Stickstoff aus dem Urin können die Organismen die organische Masse nicht verstoffwechseln und der Überschuss geht in Form von Ammoniak verloren. Das Hinzufügen einer Handvoll von holziger, kohlenstoffreicher Einstreu nach jedem Gebrauch hilft, die richtige Balance zu halten.
Wie lange dauert es bevor ich den Kompost verwenden kann?
Kompost reift wie ein guter Wein, je länger Sie die Biomasse kompostieren lassen, desto besser das Produkt.
Bei einer ordnungsgemäßen Kompostierung wird von einer Verweilzeit von wenigstens drei Jahren ausgegangen. Es entstehen teilweise Temperaturen um 70°C, welcher Krankheitserreger abtöten. Diese Bedingungen sind bei belüfteten Thermokompostern mit Bodenanschluss gegeben.
In unserem kernbelüfteten Kompostierungssystem wird durch die Luftzirkulation die aerobe Kompostierung beschleunigt. Nach einer Zeitspanne von etwa sechs Monaten bis zu einem Jahr wurden alle Pathogene zerstört und der Kompost / Terra-Preta ist sicher zu handhaben und einsatzbereit. Für den Menschen bedrohliche Erreger mögen Bedingungen außerhalb des menschlichen Körpers nicht gerne, so daß fast alle nach einer kurzen Zeit in dem aktiven Milieu des Bioreaktors neutralisiert sein werden. Nur die Eier einer Art von Fadenwurm können eine längere Zersetzungszeit überleben. Es heißt daher, man soll den Fäkalien-Kompost nicht zum Düngen von Nahrungspflanzen verwenden.
Wir empfehlen den einjährigen Kompost an Bäumen und Sträuchern zu verteilen.
Für die Anwendung im Gemüse- und Küchengarten sollten Sie nur Kompost verwenden, welcher schon ca. zehn Jahre gereift ist.
Wofür verwende ich meinen Kompost / Terra Preta?
Sobald der Kompostierungsprozess abgeschlossen ist, können Sie das sichere, fruchtbare Produkt verwenden, um Ihrem Garten zu befruchten. Das gare Kompost- oder Terra-Preta-Substrat geben Sie am besten als Dünger an Blumen, Sträucher und Gehölz. Dabei geben Sie ca. 10 Liter auf den Quadratmeter. Nicht überdosieren!
Harken Sie das Substrat leicht in den Boden ein damit es nicht austrocknet.
Da wir die flüssigen menschlichen Ausscheidungen bei dem von uns eingesetzten Verfahren vor der biologischen Umsetzung nicht von dem festen Anteil trennen, erhalten Sie ein sehr ausgewogenes und nährstoffreiches Substrat. Es ist sehr reich an Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium, Kalzium, Kupfer, Nickel, Zink und anderen wichtigen Nährstoffen.
Wie wird die Komposttoilette geliefert?
Die kleinen Komposttoiletten werden durch uns mit dem Anhänger zu allen Destinationen in Deutschland geliefert (Auslandslieferung auf Anfrage). Aufgrund von Größe und Gewicht liefern wir persönlich.
Die Kosten für Lieferung und Motage betragen in Deutschland pauschal 150 Euro. Eventuell entstehende Sonderkosten wie Maut, Fährgebühren o. Ä. werden dem Kunden extra in Rechnung gestellt.
Die Torweite zur Durchfahrt für den Anhänger muss min. 1,55 m betragen. Ansonsten müssen wir tragen; dafür sollten ihrerseits insgesamt 3 Personen mit anfassen.
Alternativ kann auch frei Bordsteinkante versandt werden sofern diese mit einem LKW erreichbar ist. Die Kosten für die Lieferung per spezialisiertem Kurierdienst betragen im Jahr 2015 405,30 €. Kosten können variieren. Verbindliche Angaben zu alternativen Versandkosten daher nur auf Anfrage.
Gerne können Sie Ihre Komposttoilette auch mit dem Anhänger abholen. Ein kleiner 2 m langer Baumarktanhänger reicht aus. Wir laden mit auf. Bringen Sie genügend Spanngurte mit.
Was muss ich für die Montage tun?
Die Toiletten sind in der Regel fertig montiert. Es empfiehlt sich die Komposttoilette auf waagerechtem Terrain aufzustellen.
Benötigen die Toiletten kein Fundament?
Alle fertigen Toiletten sind freistehend und selbsttragend konzipiert. Sie brauchen kein Fundament für die Stabilität. Allerdings empfehlen wir, als Basis vier Einschlagbodenhülsen als Aufnahme für die Stehfüße zu setzen, um ein Einsinken in lockeren Boden zu verhindern.
Sind die Sanitärgebäude mit Licht versorgt?
Unsere Toiletten sind extra darauf ausgelegt keinen Strom zu benötigen. Wir haben jedoch eine helligkeitsgesteuerte Solarbirne angebracht, die automatisch des Nachts zur Orientierung mit Licht versorgt. Weitere Lichtquellen- z.B. Solar – Lichterketten – können Sie bei Bedarf selbst hinzufügen. Diese sind einfach zu installieren und arbeiten wirklich gut.
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