Terra-Preta selber machen

Grundsätzlich verläuft der Prozeß ähnlich dem der Kompostierung:

Für 1 Liter Terra Preta werden zusätzlich ca. 60 g Holzkohle (auch nur eine Art Pflanzenkohle) benötigt. Wir haben die Herstellung eines Schwarzerde-Terra-Preta-Substrates in der Komposttoilette erprobt. Für die Erzeugung der Terra-Preta im Bioreaktor benötigen Sie nur:

  • Fäzes und Urin
  • feine Pflanzen- oder Holzkohle (Körnung am besten 0 – 4 mm, die zugegebene Pflanzenkohlemenge pro Toilettengang sollte etwa 30 g betragen)
  • Hobelspäne (pro Toilettengang ca. 0,6 bis 1 Liter – sie liefern Kohlenstoff und kompensieren die Stickstoffmengen des Urins
  • Pflanzliche Garten- und Küchenabfälle (Verhältnis von Biomüll zu Fäzes ca. 1:1)
  • Ergänzend könne Sie frische Komposterde, ein wenig Steinmehl und Holzasche zufügen (ein Zuviel an Asche oder Steinmehl verändert den PH-Wert zu stark und kann zur Bildung von Ammoniak führen). Bei besonders leichten, sandigen Böden ist auch eine Zugabe von Tonmineralien oder von Lehm bzw. von unbehandeltem Lehmpulver zu empfehlen.

Im Bioreaktor kommt es durch Kompostpilze, Mikroben und Bodenfauna zur Umwandlung der organischen Biomasse und zum Aufbau eines dauerstabilen und nährstoffreichen Terra-Preta-Substrates.

Nach der Massereduktion; einem Rotteverlust von ca. 50 %, besitzt die fertige Terra Preta dann einen anzustrebenden Pflanzenkohlegehalt von etwa 10 – 20 %.

 

In den Boden sollten von der selbstgemachten Terra Preta ca. 10 Liter je m² eingebracht und leicht eingarbeitet werden. Optimalerweise decken Sie den Boden jetzt mit etwas organischem Material (Mulch, s.u.) ab, so trocknen die Mikroorganismen nicht aus und finden Nahrung. Jetzt setzt sich der Dauerhumusaufbau im Boden fort.
Die Holz-/Pflanzenkohle bleibt im Boden dauerhaft erhalten. Die Terra-Preta vermehrt sich nach der Ausbringung im Boden weiter und bildet langlebige Ton-Humus-Kohle-Komplexe.

Die elegante Alternative zum Stampfen oder Schreddern der Holzkohle ist vielleicht die Beschaffung eines 10 L Sack TriaTerra-Streu, dieser reicht laut Hersteller für 1,5 Monate als Zugabe zur Einstreu bei der Komposttoilettenbenutzung. Diese Neuentwicklung besteht aus feiner Holzkohle (70%), Basaltgesteinsmehl, Zeolith, EM-Keramikpulver, TriaTerra-aktiv (1,0 l je Beutel). Der Anbieter der TriaTerra-Streu schreibt dazu: „Die Holzkohle wird im Boden über Jahrtausende nicht abgebaut und speichert in Ihrer schwammartigen Struktur genau wie Humus Wasser, Nährstoffe und ist ein dauerhaftes Haus für die Effektiven Mikroorganismen. Die EMs beleben den Boden sorgen für gesunde Pflanzen, effiziente Nährstoffausnutzung und beschleunigen den Humusaufbau. Basaltgesteinsmehl liefert wertvolle Mineralien und Spurenelemente, reguliert den pH-Wert und ermöglicht die Bildung von Ton-Humus-Kohle-Komplexen im Boden. Zeolithgesteinsmehl hat eine speziell große Oberfläche die Nährstoffe binden kann und als Siedlungsraum für Mikroorganismen dient.

Pflanzenkohle wird in der Tierhaltung als Heilmittel und über den Stallmist als Bodenverbesserer eingesetzt. Im Stall der Nutzen der Pflanzenkohle schon nach einigen Tagen spürbar. In der Einstreu lädt sie sich mit Nährstoffen auf, reichert sich mit funktionalen Gruppen an und verhindert die Entwicklung von beißender Gerüche, Krankheitserregern und Klimagasen.

Durch die hohe biologische Aktivität des Pflanzenkohle-Komposts in der Unterlage werden auch die Feststoffe rasch abgebaut, kompostiert und in stabile Kohlenstoffverbindungen (Humus) umgebaut. Offensichtlich findet eine Art Schnellkompostierung statt. Die Pflanzenkohle hat dabei nicht nur die Wirkung, die flüssigen Ausscheidungen wie ein Schwamm aufzunehmen (1 Liter Pflanzenkohle kann bis zu 5 Liter Urin aufsaugen). Sie sorgt auch dafür, dass die Kompostunterlage locker und ausreichend mit Sauerstoff versorgt bleibt, so dass die Lebensbedingungen der ab- und umbauenden Mikroorganismen erhalten bleiben.“