Was ist eine Komposttoilette?

Eine gut funktionierende Komposttoilette ist eine angewandte Umwelttechnologie, um auf
fast magische Art und Weise die menschlichen Abfälle in lieblichen, sicheren und sehr
nährstoffreichen Kompost zu verwandeln. Komposttoiletten verlassen sich auf Organismen
wie Kompostinsekten, Würmer und Mikroorganismen wie Bakterien, Algen und Pilze.
Diese zersetzen aerob menschliche Hinterlassenschaften und bauen ein sicheres und
fruchtbares Pflanzensubstrat als Endprodukt auf.

Funktionen

Umweltfreundliche Lösungen für eine unsere Zukunft

Viele Tage der Auswertung von neuen Forschungsergebnissen, eigene Experimente und Beobachtungen sowie mehrjährige Tests flossen in deren aktuelle Konstruktion ein. Diese ermöglicht nun eine zügige Zersetzung der Biomasse in einem einzigen kontinuierlichen Prozess. Dieser verläuft autonom in mehreren Schritten und wird durch die gleichzeitige Kompostierung von Garten- und Küchenabfällen unterstützt. Die Erfahrungen der Zukunfts-Designer mit Low-Tech-Lösungen bilden hier eine Einheit mit dem wissenschaftlich anspruchsvollen ökologischen Anliegen der Fäkalienkompostierung.

Das Kompostklo ist einfach auf dem Boden zu installieren und es ist kein zusätzlicher Platz für den Kompost erforderlich. Die Flüssigkeiten und Biomassen fermentieren und kompostieren ohne weiteres Zutun innerhalb des Bioreaktors. Die Entnahme der Komposterde oder der Terra Preta aus der verschließbaren, rückseitig angeordneten Spenderöffnung ist einfach und sauber.

Nachkompostierung

Bei unserem Komposttoilettensystem hat die Biomasse von 2 bis 3 Personen ausreichend Zeit zur Umsetzung. Es ist daher kein Nachkompostieren erforderlich. Achten Sie nur darauf, den Kompost / Terra-Preta möglichst lange im Bioreaktor reifen zu lassen. Bei mehr täglichen Nutzern bietet sich eine Nachkompostierung an.

Sowohl die flüssigen als auch die festen Stoffe werden unter Zugabe von äußerst preiswerten chemiefreien Komponenten biologisch abgebaut. In räumlicher Einheit kann zeitlich parallel Terra-Preta Dauerhumus oder Komposterde aufgebaut werden. Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Dynamik der Kompostierung ab, lebt jedoch mit zunehmenden Temperaturen selbstständig wieder auf. Nach einem Jahr schrumpft die Biomasse auf ca. 35% der Ausgangsmenge. Die Auslegung des Bioreaktorraumes mit einer Kapazität von 450 L schafft die nötigen Kapazitäten für eine Mehrpersonennutzung auch im Winter. Das große Reaktorvolumen begünstigt durch eine höhere Wärmeentwicklung die Umsetzung der Biomasse.

Urinabtrennung

Bei diesem echten Komposttoilettensystem wird ohne vorherige Urinabtrennung die aus der Kompostmasse austretende Wasser verdunstet und mittels stromloser Entlüftung abgesaugt. Eine durch Luftdruck- und Temperaturunterschiede betriebene Be- und Entlüftung führt zu einer optimierten Kompostierung, einem geruchfreien Toilettenhäuschen und zur Verdunstung überschüssiger Flüssigkeitsmengen. Riecht garantiert nicht – das zuzugebende Einstreumaterial verhindert jegliche unangenehme Gerüche!

Es entsteht keine Geruchsbelastung und kein überschüssiges Sickerwasser.

Eine gewisse Kompostfeuchte ist jedoch notwendig für die biologischen Prozesse. Durch die Zufuhr von Sauerstoff mittels einer Bioreaktorkernlüftung wird der aerobe Kompostierungsprozess verbessert.
Ein wartungsfreier Behälter am Boden des Bioreaktors puffert Belastungsspitzen der Komposttoilette ab, indem er ein Zuviel an Flüssigkeit auffängt. Dieser Flüssigkeitsauffangbehälter enthält in verschiedenen Schichten biologisch aktive Pflanzenkohle sowie einen Ansatz aus fermentreicher Biomasse, welche in Ihrer Konsistenz mit Bokashi und Silage vergleichbar ist.

Die zwischengespeicherten flüssigen Ausscheidungen werden teilweise mit aktiven Stoffwechselprodukten und effektiven Mikroorganismen aus diesem anaeroben Fermentationsprozess vermischt und bei Bedarf kapillar in jene inneren Bereiche des Kompostgutes transportiert, in welchen tendenziell höhere Temperaturen und Feuchtemangel bestehen. So reguliert sich eine günstige Kompostfeuchte selbsttätig und ein Ausschwemmen von möglicherweise pathogenen Keimen aus frischen Ausscheidungen in das Erdreich oder ins Grundwasser wird verhindert.
Gerade dieser Ausschwemmschutz spricht für unsere Komposttoiletten als Ersatz für die derzeit in Wasserschutzgebieten verbotenen Plumpsklos, Gartentoiletten oder Trockentoiletten.

Toiletteneinstreu

Als Toiletteneinstreu eignet sich kohlenstoffhaltiges (holzhaltiges) Material aus Rindenschrot, Sägespänen, Heu oder Hobelspänen. Auch trockene Erde, Komposterde, Häckselmaterial oder Blumenerde sind möglich. Hier ist eine geringe Körnung sowie eine Variation der Einstreu mit zerkleinertem Heckenschnitt, Laub, Küchenabfällen oder Grün- und Rasenschnitt optimal. Auch unbelastetes Papier sowie alle kompostierbaren Gartenabfälle können zerkleinert hinzugegeben werden. Diese bieten auch für den Einsatz von echten Kompostwürmern eine ideale Grundlage.

Sind keine geeigneten Einstreumaterialien vorhanden, entstehen nur sehr geringe Betriebskosten für die Beschaffung der schadstoffreien Einstreu z.B. aus dem Baumarkt, wie z. B. für Tiereinstreu aus Hobelspänen (ab ca. 0,02€/L), aus Sägespänen, Strohhäcksel, Hanfschäben u.s.w..

Terra Preta Erde

Soll anstelle von Komposterde eine Terra Preta Erde entstehen, so können Sie feinkörnige Holz- oder Pflanzenkohle zugeben. Diese wird während der Stoffumsetzung besiedelt und damit biologisch aktiv. Alle Informationen darüber, wie Sie statt des Kompostes eine TERRA PRETA ERDE selber machen, finden Sie unten im Text.

Umweltbilanz

Das Wirkprinzip der Komposttoilette ist ganz natürlich und für den Betrieb wird weder Wasser, Chemie, Strom noch ein Abwasseranschluss benötigt. Die Komposttoilette wird sowohl von Hand als auch mit Energie von Naturstrom hergestellt.

Die Nutzpflanzen für die Nahrung, die ein Mensch pro Jahr aufnimmt, entziehen dem Boden im Schnitt

37 kg Stickstoff

17 kg Phosphat

49 kg Kali

11 kg Magnesium und

18 kg Kalk.

Geben wir dem Boden etwas zurück.

 

Der Toilettensitz

Auch bei der Auswahl des Toilettensitzes haben wir auf die Umweltbilanz geachtet. Es handelt sich um einen bequemen Thermositz mit langer Lebensdauer, bietet einen angenehmen Sitzkomfort und fühlt sich selbst im Winter wie beheizt an. Der Sitz ist fertig montiert und bietet Komfort und eine ansprechende Optik.

Der Sitz ist feuchtigkeitsabweisend, nahezu unzerbrechlich und nimmt keine Feuchtigkeit auf. Die Unterseite des Sitzringes ist ggf. ebenfalls einfach zu reinigen. Für die Reinigung können gewöhnliche Haushaltsreiniger verwendet werden. Details zu den verwendeten Materialien finden Sie weiter unten unter Umweltbilanz.